Der Brand im Tierheim Wannigsmühle war für viele ein Schock. Zahlreiche Tiere kamen bei diesem schrecklichen Unglück ums Leben. Romina Gensler aus der Klasse 9b der Udo-Lindenberg-Mittelschule kann sich noch genau daran erinnern, wie sie davon erfuhr. „Ich lag schon im Bett, als meine Mutter ins Zimmer kam und mich fragte, ob ich etwas vom Brand in der Wannigsmühle mitbekommen habe“, so die Schülerin. Das hatte sie noch nicht und so informierte sie sich gleich, was dort passiert war. „Ich war davon sehr berührt, schließlich hatte ich das Tierheim schon oft besucht“, sagt sie. Sie wollte unbedingt helfen.

Deshalb sprach sie am nächsten Tag sofort Lea Guck aus ihrer Klasse an und beide überlegten, ob man hier nicht etwas machen könnte. „Wir dachten, dass wir als Schule viel mehr erreichen können, als wenn jeder etwas für sich macht“, so Lea Guck. Klar war, dass man hier eine Gemeinschaftsaktion umsetzen könnte, und so gingen die beiden zu Rektor Achim Libischer und teilten ihm ihre Ideen mit. „Ich war natürlich gleich davon begeistert“, so der Leiter der Mittelschule.

Gensler und Guck arbeiteten ein Konzept aus. Von beiden wurde ein Elternbrief verfasst, in dem auf den Brand hingewiesen und um Geld- und Sachspenden gebeten wurde. Außerdem gestaltete man eine Plakatwand, die in der Aula der Mittelschule aufgestellt wurde. Hier wurde unter anderem dargestellt, wo die überlebenden Tiere nun untergebracht werden. Fotos von Katzen und Hunden, die liebevoll mit Namen versehen sind, zeigen, dass hinter jedem Einzelschicksal ein Lebewesen steht, dessen Leben die Katastrophe von Grund auf verändert hat. Es sind die Blicke dieser Tiere, die den Betrachter betroffen machen und auch zum Nachdenken darüber anregen, wie allzu leichtfertig wir als Gesellschaft oft mit unseren Haustieren umgehen.

Doch Romina Gensler und Lea Guck ließen ihrer Betroffenheit Taten folgen und so stellten sie ihre Planungen den Lehrern vor. „Für uns war das etwas Einzigartiges. Die Schüler informieren die Lehrer über die Notwendigkeit einer Spendenaktion“, erinnert sich Libischer zurück. Natürlich bot man den beiden Mädchen Unterstützung an und sorgte für den Rahmen, in dem sie ihr Projekt verwirklichen konnten. Die Idee schlug ein wie eine Bombe. Nicht nur Sachspenden wurden in großer Zahl abgegeben. Das Tierheim kann sich auch über mehrere hundert Euro freuen, die durch die Aktion eingenommen werden konnte.

„Wir sind zufrieden, dass wir die Idee umsetzen konnten“, sind Lea Guck und Romina Gensler begeistert. „Die Schüler haben ein großes soziales Gewissen und viel Einsatzbereitschaft gezeigt. Das freut uns natürlich sehr“, so Rektor Achim Libischer. Und die armen Tiere, die durch den schrecklichen Brand ihre Zufluchtsstätte verloren haben, können sich über die Unterstützung freuen. Für sie ist das ein Hoffnungsschimmer in einer Welt, die oftmals grausam zu ihnen war.

 

 

Text und Bild: Björn Hein / Rhön- und Saale Post