Eigentlich suchten wir tatkräftige Unterstützer für unseren Schulgarten, die in den Ferien das Gießen übernehmen und gelegentlich nach dem Rechten sehen. Mit Hilfe unserer ehemaligen Kollegin Carolin Hartung gelang es uns, Frau Katja Ortlauf und Frau Melanie Schreiner für dieses Vorhaben zu gewinnen.
Aber es sollte mehr daraus werden. Nach kurzer Zeit entstand die Idee, gemeinsam mit den Schülern ein Steinhochbeet aus nachhaltigen Materialien zu bauen.
Die Initiative hierzu kam von den beiden ehrenamtlichen Helferinnen, die ein bemerkenswertes grünes Händchen haben und in ihren eigenen Gärten einen reichen Erfahrungsschatz sammelten. Unterstützt wurde das Projekt von den Schülern der 6a unter der Leitung von Simone Haupt sowie von der P-Klasse, die von Klassenleiter Uli Welthe und Sozialpädagoge Martin Beck begleitet werden. Rainer Graumann vom städtischen Bauhof in Mellrichstadt half ebenfalls tatkräftig mit.
Die Arbeiten waren oft mühevoll und schweißtreibend: Feldsteine mussten gesammelt und angeliefert werden, Mutterboden wurde bereitgestellt und mit der Schubkarre abtransportiert. Schließlich schichteten die Schüler die Steine zu einer Mauer und füllten das Bauwerk mit Erde und zusammengerechtem Laub.
Aber warum das alles? Der Nutzen des Steinhochbeets liegt sowohl für die Natur als auch für die Menschen auf der Hand. Die Trockensteinmauer bietet vielen Tieren einen geeigneten Unterschlupf und das nicht nur in der kalten Jahreszeit. Weiterhin wurden zwischen den Steinen Pflanzen gesetzt, die sich in kargen, steinreichen Böden wohlfühlen. Wenn diese Pflanzen blühen, bieten sie Nahrung für Insekten. Das Hochbeet selbst wurde mit einem integrierten Kompost ausgestattet, von dem die Pflanzen direkt profitieren können – ein echter Kreislauf! Ach ja, was ist eine integrierte Kompostierung? Hier verarbeiten Würmer die ins Hochbeet eingebrachten Bioabfälle in wertvollen Dünger um. Die Pflanzen können sich somit sofort bedienen und danken es mit einem nachhaltigen Wachstum.
Momentan sind bereits Erdbeerableger in einem Teil des Beets gesetzt, die die Schüler bei Reife genießen dürfen. Im Frühjahr werden wir dann gemeinsam überlegen, welche weiteren Pflanzen ins Beet kommen. Dabei wollen wir auf teure Käufe verzichten und stattdessen Samen mit den Schülern aussäen oder Ableger nutzen, die wir aus unseren Gärten gewinnen. So zeigen wir, dass Gärtnern nicht teuer sein muss – man kann einfach mit dem arbeiten, was vorhanden ist, Nachbarn fragen oder Pflanzen tauschen.
Jetzt gehen wir erst einmal in die Winterpause, da die Pflanzen sich zurückziehen. Aber im Frühjahr starten wir wieder durch! Dann säen wir an und setzen neue Pflanzen ein.
Wir freuen uns auf eine spannende Zeit im Schulgarten!