Sie schwingen mit ihrer Lehrerin nun schon seit einigen Tagen jeweils für neunzig Minuten am Nachmittag in ihrer Freizeit (und der ihrer Lehrerin) die Pinsel und malen mit dunkelbrauner Farbe auf lindgrünen Grund den Schriftzug und das karikaturhafte Porträt des Rockmusikers an die Wand.
Das Problem war aber: Wie überträgt man so was proportionsgerecht von einer kleinen Vorlage auf eine Wandfläche, die 2,70 mal 3,80 Meter misst? Frau Haupt wusste Rat, genialen Rat. Zunächst bastelte sie einen quadratischen Holzrahmen und bespannte diesen mit einem geometrisch akkuraten Gitter aus Schnüren. Diese markierte sie mit Fixpunkten, die die Form des Lindenbergporträts sowie den Schriftzug andeuteten. Mit diesem Rahmen ging sie an die Schulwand und übertrug diese Punkte dort ins Große – es muss dabei eine Menge Messerei gewesen sein. Von Punkt zu Punkt an der Schulfassade wurden nun die endgültigen Linien aufgetragen. Am vergangenen Mittwoch war schon eine ganze Menge des Endprodukts zu sehen, wenn auch noch das Firmenplakat der Malerfirma Fritz Büchs aus Mellrichstadt (Inhaber René Winne, hatte das Gerüst unentgeltlich gestellt) einiges verdeckte. Aber das Ende ist abzusehen, und damit auch das endgültige Ende des Namensgebungs-Prozesses für Mellrichstadt rührige Mittelschule.