Kriminalhauptkommissar Roland Schmied von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Schweinfurt besuchte am Dienstagabend, dem 25.06.2024, die Udo-Lindenberg-Mittelschule, um über Cybermobbing und weitere Gefahren des Internets aufzuklären.
Dabei begrüßte der erfahrene Referent nicht nur circa 60 interessierte Eltern, sondern die von ihm als „Experten“ bezeichneten Kinder, ganz herzlich. Was er damit meinte wurde schnell deutlich, als er in einer ersten Abfragerunde nach den Nutzern von Facebook, Instagram, Tik Tok und WhatsApp fragte und der Anteil der Schüler deutlich über dem der Erziehungs-berechtigten lag.
Damit griff er gleich ein Problemfeld auf, das Rektor Libischer bei seiner Begrüßung ansprach. Über 95 % der Fünftklässler besäßen aktuell ein Handy und obwohl die Eltern oft sehr fürsorglich und verantwortungsbewusst agieren, scheine die Altersempfehlung bei der Nutzung solcher Social-Media-Plattformen ausgesetzt zu sein. Konflikte wegen Beleidigungen, Verletzungen der persönlichen Ehre oder Belästigungen seien die Konsequenz. Hier setzte Hauptkommissar Schmied an und schilderte eindringlich die strafrechtlichen Folgen bei derartigen Verstößen. Cybermobbing besage, dass die Ausgrenzung eines Einzelnen absichtlich und über einen längeren Zeitraum stattfinde. Das Opfer könne sich häufig nicht alleine helfen, auch seien deren Signale oft schwer zu erkennen, weil sie nicht laut um Hilfe rufen.
Den Jugendlichen müsste bewusst gemacht werden, was sie mit ihren Kommentaren anrichten. Besondere Brisanz komme dabei den Fällen zu, wenn es um den Besitz, Erwerb und die Verbreitung kinderpornographischer Schriften gehe.
Vielen Eltern sei oftmals gar nicht bewusst, was die Kinder mit dem Handy alles anstellen, sie müssten schon genauer hinschauen. Doch Schmied beschränkte seinen Vortag nicht auf das Themenfeld Cybermobbing. So klärte er über Fishing-Seiten und gefälschte E-Mails auf, warnte vor Hinweisen auf „Datenklau“ und gab Tipps, wie man sich bei einem Kettenbrief verhalten sollte. Interessant sicher auch die Einblicke in die Welt der künstlichen Intelligenz, die eine Unterscheidung zwischen „Fake“ und „Real“ in Zukunft noch komplexer werden lasse.
Wer sich selbst informieren möchte, findet auf der Internetseite der Verbraucherzentrale hilfreiche Angebote, wie z. B. den Fake-Shop-Finder oder das Fishing-Radar.
Das Präventivprogramm Cybermobbing findet im Juli seine Fortsetzung, wenn Herr Schmied in die Klassen der 7. Jahrgangsstufe geht, um dort die Schüler aufzuklären.
Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit!